
Infobrief 09-25
"Gut zu wissen"
BÖRSENBERICHT:
US-LEITZINSSENKUNG VORAUS
BLICKPUNKT:
ÜBERSCHÄTZTE BELASTUNGEN,
UNTERSCHÄTZTE EMERGING MARKETS
Infobriefe
"Gut zu wissen"
* Archiv
BÖRSENBERICHT: US-LEITZINSSENKUNG VORAUS
Die Aktienmärkte nahmen zunächst in der Erwartung von Quartalsberichten und Zolleinigungen zwischen den USA und deren wichtigsten Handelspartnern eine abwartende Haltung ein. Eine Vereinbarung zu gegenseitigen Zöllen von 15 Prozent zwischen den USA und Japan wurde von den Märkten positiv aufgenommen. Insbesondere Automobilaktien reagierten mit Kursgewinnen. Der japanische Aktienmarkt setzte seinen Aufwärtstrend daraufhin beschleunigt fort, zumal sich Japans Wirtschaft im Frühjahr insgesamt besser als erwartet entwickelt hatte. Der Nikkei-225-Index kletterte auf neue Rekordhöhen über 42.000 Punkte, in der Spitze auf 43.876 Zähler...
Enttäuschung nach Zollstreit-Einigung zwischen USA und EU
Auf die grundsätzliche Einigung zwischen den USA und der EU auf eine Zoll-Neuregelung wurde dann aber mit Enttäuschung reagiert. Den Belastungen der EU-Wirtschaft steht allenfalls die Erleichterung gegenüber, dass eine Eskalation des Zollstreits verhindert werden konnte. Teile des „Deals“ und dessen Umsetzung blieben zudem unschlüssig. Hierzu gehört beispielsweise die Verpflichtung der EU, bis 2028 Energieträger im Wert von 750 Milliarden US-Dollar und Halbleiter-Chips für 40 Milliarden US-Dollar aus den USA zu importieren. An den US-Märkten sorgten die „Zoll-Deals“ keineswegs für Freude, vielmehr machte man sich auch dort Sorgen um die Folgen, zumal sich erste Auswirkungen auf den US-Arbeitsmarkt und den US-Konsum zeigten...
Stärkere Erwartung einer US-Leitzinssenkung im September
... Tatsächlich bestärkte dort US-Notenbankpräsident Powell die Erwartung einer Leitzinssenkung im September: Weil die gegenwärtige Geldpolitik restriktiv wirke, ziehe man eine Änderung in Erwägung, erklärte er. Mit der Aussicht auf sinkende Leitzinsen verlor der US-Dollar schlagartig weiter an Wert. Der Euro sprang wieder über 1,17 US-Dollar je Euro. Auch die Kurse von Vermögenswerten wie Aktien und Edelmetallen profitierten von der Aussicht auf niedrigere Zinsen und einen schwächeren Dollar...
Dow Jones, S&P-500-Index und Nasdaq-100 mit neuen Rekordständen
Die Quartalszahlen der US-Tech-Konzerne wurden differenziert aufgenommen. Bei Microsoft und Meta sehr gut. Davon konnte der Gesamtmarkt zunächst nur wenig profitieren. Erst mit der Powell-Rede in Jackson Hole schwang sich der Dow Jones auf neue Rekorde über 45.000 Zähler auf. Der S&P-500-Index näherte sich im August erstmals in seiner Geschichte der Marke von 6.500 Punkten auf weniger als 20 Punkte an. Der Nasdaq-100 stellte Mitte August eine neue Rekordmarke bei 23.969 Zählern auf...
IM BLICKPUNKT: ÜBERSCHÄTZTE BELASTUNGEN, UNTERSCHÄTZTE EMERGING MARKETS
US-Präsident Trump treibt mit seiner „America first“-Politik die Deglobalisierung voran. Die internationale Arbeitsteilung wird ein Stück weit rückabgewickelt. In den USA sollen die Schornsteine wieder rauchen, auch im wörtlichen Sinne. Als Verlierer gelten insbesondere Länder im „Globalen Süden“, die Trump recht willkürlich mit Zöllen belegt. Investoren, die sich in den vergangenen Jahren bei Investments in den Emerging Markets zurückgehalten haben, sehen sich bestärkt. Doch die Auswirkungen der US-Politik auf viele Schwellenländer werden wohl überschätzt...
Emerging Markets weiterhin als globale Wachstumsmotoren im Fokus..
Deutlicher Anstieg der Pro-Kopf-Einkommen in China und Indien..
Schwellenländer übertreffen Wachstum der etablierten Volkswirtschaften..
USA geben Technologieführerschaft zunehmend an Asien ab..
Dollarschwäche als Push-Faktor für Aktienmärkte der Emerging Markets
Die Investmentspezialisten beziffern die Bewertungslücke zwischen dem MSCI Emerging Markets Index und dem MSCI USA auf Basis von Bloomberg-Daten zum 31. Juli gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis auf 63 Prozent. Der durchschnittliche Abschlag der vergangenen 20 Jahre habe nur 38 Prozent betragen. Eine Schwäche des US-Dollars, wie sie sich angesichts von Leitzinssenkungen in den USA abzeichnet, könnte wie mehrfach in der Vergangenheit ein
Treiber für die Aktienmärkte der Emerging Markets werden. „Dies könnte ein günstiger Zeitpunkt für Investitionen sein“, schlussfolgert Louis Frank von Invesco. Insbesondere der Aktienmarkt in Brasilien, Thailand und Indonesien sei attraktiv bewertet...
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